Sie nannten mich gut. Manche nannten mich ein Arschloch. Vielleicht war ich beides, doch scherte mich die Meinung derer die so etwas behaupteten einen Scheiß. Ich besaß dieses Büro und somit diesen Job schon einige Jahre und hatte mir hier und da einen Ruf erarbeitet und ein gutes Kontaktsystem aufgebaut. Dieses war essentiell wichtig für das was ich tat. Doch bis auf einen großen Fall waren es meist Familienfälle, Vermisstenfälle und einige kleinere Straftaten. Dennoch konnte ich bisher einen, meinen größten Fall nicht lösen und genau das war es, was mich bis heute noch ziemlich wurmte. Einfach war das für jemanden wie mich nicht unbedingt zu verkraften, aber ich konnte einigermaßen damit Leben. Irgendwann würde sich vielleicht etwas neues ergeben, doch glaubte ich da fast schon nicht mehr dran und hatte alle Unterlagen, die damit zu tun hatten, zu den anderen Akten gelegt.
An diesem Nachmittag hatte ich einen Termin mit einem jungen Magier, gerade erst erwachsen für die Magierwelt, der offenbar ganz dringend einen Termin brauchte. Glück für ihn, dass ich noch einen frei hatte. Worum es ging wollte ich am Telefon niemals wissen, erst vor Ort. Das war dann auch der Zeitpunkt wo all das Geschäftliche und das Geldliche geregelt werden würde. Da er einen sehr berühmten Nachnamen trug, ging ich davon aus, dass Geld nicht unbedingt das Problem war für den jungen Mann. Zumindest wollte ich das auch hoffen, denn sonst würde ich nichts für ihn tun kann, egal wie wichtig der Fall für ihn war. Schlussendlich musste ich auch von irgendwas leben. Von einem gelösten Fall konnte man sich nur dann ernähren, wenn er auch einiges an Geld und Galleonen hereinbrachte. Das war meine Devise. Der Moralkodex war dabei doch eigentlich eher niedrig angesetzt, war ich doch eher ergebnisorientiert.
Ich blickte auf meine Muggelarbanduhr als es sich der Zeit des vereinbarten Termins näherte. Er war hoffentlich pünktlich, dachte ich so bei mir, denn ich hatte auch noch anderes zu erledigen, als auf einen jungen Magier zu warten. Ich selbst bevorzugte eigentlich die Muggelwelt und versuchte die Fälle auch mit so wenig Magie wie möglich zu lösen, doch manchmal war es tatsächlich nötig. Irgendwann hörte ich die Tür im Untergeschoss und sogleich auch die Treppen, die in mein Büro führten. Die Mühe aufzustehen, machte ich mir keinesfalls, das war nicht meine Art. Also blieb ich schlichtweg in meinem Stuhl sitzen und behielt die Tür haargenau im Auge, gespannt, wer da denn gleich hindurch treten würde. Jene Person war ein gepflegtaussehender junger Mann, der recht bestimmt wirkte und auch gleich anfing zu sprechen. Die üblichen Dinge, eigentlich unnötig, natürlich wusste ich wer er war und das wir einen Termin hatten. Auch wusste ich, dass ich angeblich der beste sein sollte. Doch man sollte den Tag nicht vor dem Abend loben.
"Mr. Lestrange." Begann ich und machte nachwievor keine Anstalten aufzustehen. Stattdessen deutete ich auf die Couch als Geste, dass er sich doch bitte setzen möge. "Bevor wir anfangen zum Geschäftlichen." Sagte ich in einem geschäftsmäßigen Ton udn führte weiter fort. "30% des Preises sind nach diesem Gespräch in Bar fällig. Die restlichen 70% bei Lösung des Falls." Das waren die üblichen Konditionen zu denen ich arbeitete und auch jene mit denen ich bisher immer Gewinn gemacht hatte, denn die 30% lagen meist schon deutlich über den Einsatz an Waren und Leistungen für den Einsatz. Aber das musste man ja nicht unbedingt jemandem erzählen. "Und nun bitte ich Sie mir ausführlich und ohne Dinge auszulassen oder zu verheimlichen, worum es Ihnen geht. Danach entscheide ich ob ich den Fall annehme oder nicht und vor allem, ob er Erfolg verspricht. Sollte ich es nicht annehmen, sind nur die Beratungsgebühren fällig von 5 Galleonen". Führte ich aus, lehnte mich zurück und wartete mehr oder weniger gespannt ab, was der junge Mann denn zu sagen hatte.